Der Koi – Wissenswertes rund um einen faszinierenden Fisch
Neben Hunden, Katzen und Nagern werde auch Fische bei Tierhaltern und Tierfreunden immer beliebter. Nicht nur im Aquarium im Haus, sondern auch im heimischen Gartenteich werden immer öfter Fische gehalten. Während man früher oft Goldfische und Co. im Teich finden konnte, haben sich in den letzten Jahren auch die sogenannten Kois ihren Platz ins den heimischen Teichen gesichert.
Wie der Koi zu uns kam
Die Bezeichnung Koi leitet sich vom japanischen Wort Nishikigoi ab und bedeutet übersetzt so viel wie Brokatkarpfen. Fest steht, der Koi stammt vom Karpfen ab. Aber die eigentliche Herkunft des Koi ist bis heute noch nicht eindeutig geklärt, Experten können sich nicht einigen, viele Fragen sind noch offen. Viele Experten vermuten aber, dass es einfarbige Karpfen aus dem Iran waren, die vor über 200 Jahren ihren Weg nach Asien fanden. Zunächst wurden sie hier nur als Insektenfresser oder auch zum Verzehr gehalten und weitergezüchtet. Erst etwas später, rund ab dem Jahre 1870, wurde dann aus dem Koi ein Fisch, der in erster Linie von Adligen gehalten wurde, und zwar als Statussymbol. In erster Linie war es Japan, dass sich zunächst sehr für die schönen Tiere interessierte. Erst nach und nach wurde der Koi auch außerhalb Japans beliebt, heute wird er auch in Europa gezüchtet. Und auch in Deutschland hat der Koi heute längst seinen festen Platz und viele Liebhaber gefunden.
Die Arten und Zuchtformen
Dabei ist Koi nicht gleich Koi. Hier gibt es verschiedene Zuchtformen und auch Unterarten. Die Unterschiede zeigen sich u.a. auch in den Preisen für die Tiere. Kleinere Arten können schon für unter 50 Euro gekauft werden, während es aber auch Arten gibt, die tausend Euro und mehr kosten können. Ganz besondere und wertvolle Tiere werden hier auch gerne einmal für über 100.000 Euro gekauft und verkauft.
Je nach Art kann ein Koi unterschiedlich groß sein und des Weiteren auch unterschiedliche Farben und Muster zeigen. Eben wegen dieser Vielfalt im Aussehen sind die Kois auch so beliebt. In einem Teich können sie zu einem echten optischen Highlight werden.
Nachfolgend eine Liste mit den bekanntesten Koiarten:
Kōhaku
Sanke
Showa
Utsurimono
Bekko
Asagi/Shusui
Koromo / Goromo
Kawarimono
Hikarimujimono / Ogon
Hikarimoyomono
Hikariutsurimono
Tancho
Kinginrin
Haltung und Lebensraum
Wer sich für den Koi interessiert, sollte sich zunächst unbedingt genauer über die Tiere informieren, bevor es an den Kauf geht. Ein Koi ist kein Fisch für kurze Zeit, denn die Tiere können im Schnitt bis zu 60 Jahre alt werden. Dabei kann ein Koi bis zu 24 kg schwer und bis zu 1 Meter groß werden. Wer sich Kois kaufen möchte, sollte sich bewusst machen, die Fische leben meist lang und brauchen viel Platz. Je nach Art werden pro Fisch 13 m3 Raum im Teich empfohlen. Auch ist es immer ratsam, nicht nur ein oder Zwei Fische zu halten, denn auch ein Koi lebt lieber in einer Gruppe.
Wer einen Koi Teich anlegen möchte, sollte auch auf den richtigen Platz in der Tiefe denken. Ein Koi Teich sollte mindestens 1,3 Meter tief sein. In den Wintermonaten halten Kois Winterruhe und müssen sich in die Tiefe zurückziehen können. Der Teich sollte nicht in der prallen Sonne angelegt werden, aber auch nicht komplett im Schatten liegen. Wie bei jedem Teich, so müssen auch bei einem Koi Teich regelmäßig die Wasserwerte kontrolliert werden. PHWert, Nitrit, Nitrat und Sauerstoff sind nur ein paar Werte, die man als Koi Halter immer im Auge haben sollte.
Kois fressen Pflanzen, Würmer und Insekten, aber auch von entsprechendem Koi Futter. Das Futter sollte viel Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate beinhalten. Dabei sollten Kois nicht zu üppig gefüttert werden, denn sie kennen keinen Futterstopp und fressen so lange, wie etwas Fressbares da ist. Bei der Haltung von Kois sollte auch beachtet werden, dass ein Koi im Jahr bis zu 500.000 Eier legt und sich schon nach 4 Tagen kleine Fische entwickelt haben. Schnell kann ein Teich überbevölkert sein, was auch der Wasserqualität schaden kann.
Kois halten Winterruhe. Während dieser Phase ist es wichtig, die Tiere nicht zu stören und erst recht nicht umzusiedeln. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Fische den Winter gut überstehen.
Eine Frage der richtigen Entscheidung
Wie bei allen Haustieren, so laufen auch Kois Gefahr, dass ihre Halter sie irgendwann einmal nicht mehr wollen. Ein Koi aber sollte niemals in der freien Natur ausgesetzt werden. Ökosysteme können so aus der Bahn geraten, Krankheiten können sich verbreiten, andere Arten können bedroht werden. Die Anschaffung dieser Tiere sollte in jedem Fall gut durchdacht werden. Bei richtiger Haltung aber können Kois viel Freue bringen und einen jeden Tag aufs Neue faszinieren.